Neuer Wohnraum in „1A-Lage“ am Kurgebiet
Ortsteilausschuss | Überarbeitete Planungen kommen an | Anregungen eingearbeitet
Der Königsfelder Ortsteilausschuss hat über die Änderung des Bebauungsplans „Kurgebiet“ im Bereich von Hermann-Voland-Straße sowie Saarbrücker- und Sebastian-Kneipp-Weg diskutiert.
Königsfeld:
Bürgermeister Fritz Link verwies auf den intensiven Dialog mit dem Antragsteller, um Bedenken von Anwohnern einzuarbeiten.
Aus Sicht der Verwaltung sei es ein gelungener städtebaulicher Entwurf. Er werde zur Aufwertung des Viertels beitragen und nehme die Königsfelder Architektursprache auf. Die Fläche sei bereits seit 1973 Baufläche. Architekt Andreas Flöß beschrieb den aktualisierten Plan. So wurde das Haus fünf wie gewünscht in zwei Körper gegliedert, deren Höhe auf drei Vollgeschosse samt Mansarddach reduziert wurde. Das sei eine schöne Abstaffelung zum „Il David“.
An jedem Hauseingang gebe es Bereiche für Fahrräder. Die Zahl der Stellplätze je Wohnung wurde auf 51 erhöht. Alle 34 Wohnungen seien behindertengerecht, neun davon klassisch barrierefrei. Für Restmüll- und Wertstoffbehälter sei eine Einhausung geplant, eine Brandschutzwand solle erhöhten Schallschutz bringen. Wichtig sei die Bewahrung erhaltenswerter Bäume. Drei seien aber „relativ stark beschädigt“. Die gewünschte Sonnenstandsberechnung ergab die minimale Verschattung eines bestehenden Gebäudes.
Marielle Dannert fragte nach dem Preisniveau. Flöß konnte keine konkreten Zahlen nennen, sprach von „einer guten Durchmischung mit kleinen und größeren Wohnungen“, zum Teil mit Terrassen sowie Penthäusern. Es handle sich um eine 1-A-Lage am Kurgebiet, so Link. Es gebe auch Familien, die sich so etwas leisten könnten.
Beate Meier nannte die Erhöhung der Stellplatzzahl erfreulich, mahnte aber die Neupflanzung von Bäumen an, falls Fällungen nötig sind, da das für den Alleencharakter erheblich sei. Jan-Jürgen Kachler lobte die verkleinerten Gebäude als „nicht mehr so dominant“. Weniger gut gefiel ihm, dass Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage an der selben Stelle sind. Beate Meier pflichtete bei und befürchtete eine hohe Belastung der Hermann-Voland-Straße. Flöß wies darauf hin, dass jedes Haus auch Parkplätze außen hat. Der Verkehrsgutachter sei der Meinung, dass sich die Autos nicht auswirken. Ein Thema waren auch Radfahrer. Begegnungsverkehr werde es dank Ampelregelung an der Zufahrt nicht geben, so Link. Er wundere sich aber über „Kamikazefahrer“, selbst Lehrer schienen die Grundregeln der Straßenverkehrsordnung nicht zu kennen, kritisierte er.
Flöß verwies auf Nachfrage von Kachler zum Heizkonzept auf Pellets oder ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Link wies auf die mögliche Feinstaubbelastung im Kurgebiet hin, was eher für ein BHKV spricht. Der Ortsteilausschuss empfahl dem Gemeinderat, auf Grundlage der vorgestellten Pläne den Bebauungsplanentwurf zu erstellen.
Quelle: Schwarzwälder Bote vom 07.02.2020
Bild:
Sechs Gebäude mit 34 Wohnungen in Königsfeld geplant