Zwischenstand zum Abriss des alten Krankenhauses: Stück für Stück verschwindet das alte Villinger Krankenhaus unwiderruflich. Derzeit wird die Strahlentherapie mit ihren massiven Wänden abgetragen.
Interessenten gibt es viele, für das künftige Wohngebiet Friedrichspark. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Bauprojekt. Nach und nach bohrt sich die Baggerschaufel in die Gebäudeteile. So verschwindet der Komplex des alten Villinger Klinikums langsam und unwiderruflich. Für die höheren Gebäude werden längere Baggerarme eingesetzt. Der Schutt wird zum größten Teil recycelt, das Material dann später für den Straßenbau eingesetzt. Stück für Stück verschwindet das alte Villinger Krankenhaus unwiderruflich. Zwei Bagger zerlegen das seit 1961 bestehende frühere Klinikum säuberlich. Ein Teil sei nun weg, berichtet Pressesprecher André Herbst von Eigentümer Top-Bau. Doch es bestehe keine Not, das Projekt zu beschleunigen: „Alles läuft nach Plan.“
Was ist in den nächsten Monaten geplant? Die Frauenambulanz ist abgerissen, nun ist die Strahlentherapie an der Reihe. Es dauerte länger als bei den anderen Gebäudeteilen, da die Mauern einfach weitaus massiver und dicker waren. „Dies wussten wir vorab und daher sind wir auch hier absolut im Zeitplan.“ Dann geht es ans Haupthaus, „und so arbeiten wir uns voran“. Insgesamt fallen auf dem Gelände 170 000 Kubikmeter Schutt an, der zum größten Teil recycelt und beispielsweise für den Straßenbau wiederverwendet wird.
Wann werden die ersten Häuser gebaut? „Wir befinden uns in einem städtebaulichen Prozess mit der Stadt“, erklärt der Top-Bau-Sprecher. Dabei würden einzelne Punkte abgearbeitet, das sei Routine. Die Zusammenarbeit laufe mit der VS-Baubehörde sehr gut. Derzeit werde am Offenlagebeschluss gearbeitet, Herbst hofft, dass bis Ende des Jahres ein gültiger Bebauungsplan für das rund 48 000 Quadratmeter große Gelände vorliegt. Wann mit den Erdarbeiten begonnen wird, sei noch offen. Ab dann jedenfalls müssten noch einmal circa 18 Monate gerechnet werden, bis die ersten Häuser stehen.
Wie ist das Interesse am künftigen Wohngebiet Friedrichspark? Bereits viele potentielle Interessenten hätten sich gemeldet. Wer genau bei der Stange bliebe, sei natürlich schwer zu fassen. Generell werde das Gebiet bis jetzt sehr gut angenommen und „somit gehen wir von einer positiven Resonanz aus, sobald der Verkauf startet“. 400 Wohneinheiten seien geplant, zunächst Doppelhaushälften, Reihenhäuser sowie Eigentumswohnungen. So genannte Kettenhäuser, einzelne Gebäude durch Garagen getrennt, entstehen durch Top-Bau im ersten und zweiten Bauabschnitt. Erst im dritten könnten Interessenten mit eigenem Architekten, allerdings nach strengen Vorgaben des Bauträgers, ein Einfamilienhaus verwirklichen. Ob Projekte wie betreutes Wohnen angesiedelt werden, sei schwer einzuschätzen. „Wir schauen, was für ein Interesse besteht.“ Möglicherweise werde solch eine Einrichtung geplant, falls sich ausreichend Bewerber finden.
Was sagt die Stadt zu dem Projekt? Die Kooperation sei bei dem komplexen Verfahren intensiv und sachbezogen, erklärt der Amtsleiter für Stadtentwicklung, Henning Keune. Die Offenlage sei nach der Sommerpause vorgesehen, Rechtskraft werde der Bebauungsplan aber möglicherweise erst Anfang 2016 erlangen. Bei der Dimension des Projekts seien keine Abstriche vorgesehen. Ein Teil des Parks bleibe erhalten – wie die Planung genau aussehe, werde bei der Offenlage deutlich.
Quelle: Südkurier vom 23.06.2015
http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwenningen/Wenn-ein-Stueck-Villingen-verschwindet-Zwischenstand-zum-Abriss-des-alten-Krankenhauses;art372541,7947518
Bild: Jochen Hahne