Wohnraum im neuen Quartier Friedrichspark ist gefragt

12. April 2016

Der Grundstein ist gelegt: Auf dem 95 000 Quadratmeter großen Gelände, wo früher das alte Villinger Krankenhaus stand, entsteht ein neues Wohnquartier, das Friedrichspark heißt. Am Montag haben Oberbürgermeister Kubon, Bürgermeister Bührer und Andreas Winderlich, Geschäftsführer der Firma Top-Bau, aktuelle Tageszeitungen und Baupläne in einer Baugrube eingemauert.

 

Die Bebauung: Bis Oktober 2017 sollen zwei Wohnblocks mit jeweils 25 Eigentumswohnungen und zwei Doppelhäuser fertig sein. Dann nimmt die Firma zwei Gebäude mit jeweils sieben Wohnungen in Angriff. Die Hälfte der Wohnungen ist bereits verkauft, wie André Herbst von der Firma Top-Bau erklärt. Das riesige Areal soll in drei Bauabschnitten bebaut werden, bis zu 440 Wohneinheiten sind geplant. „Das ist das größte Projekt in der Firmengeschichte“, wie Herbst betont. Zum Vergleich: Am Eisweiher hat die Firma 180 Wohneinheiten realisiert. Zu 90 Prozent wollen die Käufer die Wohnungen selbst beziehen. Die Käufer kommen aus der Doppelstadt, St. Georgen und verschiedenen umliegenden Gemeinden. Die Preise liegen im oberen Bereich: So kostet eine Doppelhaushälfte (178 qm) knapp eine halbe Million Euro, für eine Zwei-Zimmer-Wohnung (60 qm) muss der Käufer 173 000 Euro hinlegen. „Dafür bekommen die Käufer eine hervorragende Lage und eine absolut hochwertige Ausstattung“, so André Herbst.

 

Die Energieversorgung: Am Rande des Geländes entsteht eine zentrale Wärmeerzeugungsanlage. „So gibt es in den Gebäuden keine Heizungen und damit auch kein Heizungsraum mehr, die Wärme wird angeliefert“, erklärt Thomas Fichtel, kaufmännischer Leiter bei Top-Bau. Verfeuert werden Holzhackschnitzel. Die Stadtwerke betreiben diese Anlage. Die Wohngebäude werden in energieeffizienter Bauweise nach Standard KfW 55 erstellt, sie verbrauchen 45 Prozent weniger Energie als gesetzlich vorgeschrieben ist.

 

Das Gelände: Auf dem 95 000 Quadratmeter großen Areal standen das alte Klinikum und verschiedene Nebengebäude. Insgesamt hat Top-Bau 170 000 Kubikmeter umbauten Raum abgerissen. Auf dem Areal liegen riesige Erdhäufen: 70 000 Tonnen geschreddertes Material, wie Thomas Fichtel erklärt. Nach dem Abriss seien das Material gründlich sortiert und alle Schadstoffe sachgemäß entsorgt worden. „Das geschredderte Material dient jetzt als Untergrund für anzulegende Straßen und Baugruben“, erklärt Verkaufsleiter Manuel Herbst. Auf dem Areal bleiben 24 000 Quadratmeter als Parkfläche erhalten. „Das macht ja den Charme des Geländes aus“, so Herbst. Dies war auch eine Forderung der Stadt, die später die Parkfläche übertragen bekommt und damit für die Verkehrssicherung und die Pflege zuständig ist. Auch zwei Grünstreifen am Rande des Geländes überträgt Top-Bau nach Ende der Bauarbeiten wieder an die Stadt.

 

Kindergarten und Schule: Da mit dem Friedrichspark quasi ein neues Stadtviertel entsteht, stellt sich die Frage nach Kindergärten und Schule. Oberbürgermeister Kubon erklärte, dass hier die Versorgung gut sei: In direkter Nachbarschaft gebe es den Konradskindergarten und auch die Südstadtschule sei nicht weit weg, die aktuell gerade erweitert wird. Die Stadt werde sicher keine neuen Einrichtungen planen und bauen: „Wenn Bedarf besteht, dann macht es mehr Sinn, um über eine Erweiterung der bestehenden Einrichtungen nachzudenken.“

 

Das Krankenhaus-Areal in Schwenningen: Hier will Architekt Braun mit seiner Stadtentwicklungs-GmbH rund 370 Wohneinheiten realisieren. Im Gegensatz zu dem Gelände in Villingen übernimmt Braun aber nur die Erschließung und sucht sich für die Grundstücke dann Bauträger, wie Henning Keune vom Amt für Stadtentwicklung erklärte. Hier stehen die alten Gebäude allerdings noch.

 

Quelle: Südkurier vom 12.04.2016
http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwenningen/Wohnraum-im-neuen-Quartier-Friedrichspark-ist-gefragt;art372541,8651327

 

Bild:
Oberbürgermeister Kubon mauert hier eine Metallhülse ein, in der unter anderem eine Ausgabe des SÜDKURIER steckt. Bauleiter Josef Kokay (von links) und Top-Bau-Geschäftsführer Andreas Winderlich schauen interessiert zu. Baubürgermeister Bührer (rechts) assistiert seinem Chef und hält die nächste Platte bereit. | Bild: jochen hahne

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